
Quelle: http://www.randomhouse.de
Über das Buch:
Wien in den 1880er-Jahren: Die junge Sophie von Werdenfels flüchtet aus der tristen Atmosphäre ihres Elternhauses so oft wie möglich in die Pracht des Kaffeehauses ihres bürgerlichen Onkels. Dort lernt sie Richard von Löwenstein kennen, einen persönlichen Freund des Kronprinzen Rudolf. Während sich die beiden verlieben, schwärmt Sophies beste Freundin Mary für den verheirateten Kronprinzen. Ungeachtet aller Warnungen Sophies, lässt sich Mary sogar auf eine Affäre mit Rudolf ein. Und niemand ahnt, dass dadurch das Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert wird …
(Quelle: www.randhouse.de)
Über die Autorin:
Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie „Das Weingut“ wurde zu einem großen SPIEGEL-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort. (Quelle: www.randomhouse.de)
Meine Meinung:
Marie Lacrosse hatte mich schon mit ihrer Weingut-Trilogie begeistert, aber diesmal legt die Autorin noch eine Schippe drauf. Der Auftakt zur Kaffeehaus-Saga ist einfach grandios.
Das Cover ist für die Epoche sehr gut gewählt und geschmacklich gut gestaltet. Gerade die cremefarbenen Töne und die angedeuteten Gebäude im Hintergrund gefallen mir gut. Der Klappentext ist auch gut gewählt, da er zwar schon recht viel verrät und trotzdem die Vorfreude auf das Buch schürt. Historisch interessierten Personen ist aber der Ausgang des Romans aufgrund der historischen Fakten sowieso bereits bekannt.
Wien zur Zeit Kaiserin Sisis hat seit jeher seine Faszination auf viele Menschen ausgeübt, nicht erst seit den Filmen von Ernst Marischka mit Romy Schneider und Karl-Heinz Böhm in den Hauptrollen.
Marie Lacrosse schafft es auf famose Weise Wien am Ende des 19 Jhd. zum Leben zu erwecken. Das Flair, die Stimmung und das Lebensgefühl werden in hervorragender Weise eingefangen. Das Kaffeehaus erwacht zum Leben und man kann sich die Räumlichkeiten wunderbar vor dem eigenen Auge entdecken, so plastisch beschreibt die Autorin die Geschehnisse im Café Prinzess. Der Roman besticht vor allen Dingen durch seine exzellente Recherche (soweit ich dies beurteilen kann). Hier findet man nicht das kleinste Haar in der Suppe, der Roman ist überaus stimmig und vermittelt ein in sich geschlossenes Gesamtbild.
Besonders die Figuren haben es mir wieder in dem Roman sehr angetan. Ich mag diese differenzierte und ausgefeilte Darstellung der Figuren. Dies sind wir zwar auch schon von den Weingut-Romanen der Autorin gewöhnt, doch ich empfinde es in diesem Roman noch einmal besser gelungen. Gerade die innere Zerrissenheit einiger Protagonisten stellt die Autorin sehr plastisch und glaubwürdig dar. In diesem Roman hat die Autorin zudem mit Sophie und Richie echte Sympathieträger geschaffen, die sich als fiktive Personen wunderbar in die Riege der historisch verbürgten Personen hineinfinden und mit ihnen auf überzeugende Weise agieren.
Der Roman wird weitestgehend chronologisch erzählt, ein paar wenige Zeitsprünge sind durch die vorangestellten Zeit- und Ortangaben sehr gut zu erkennen. Bis auf wenige Ausnahmen, so schildert die Autorin in ihrem Nachwort, hat sie sich an die exakten Datierungen der Ereignisse gehalten.
Die Themen des Romans spiegeln die gesamte Bandbreite der Zwischenmenschlichen Beziehungen wie zum Beispiel: Liebe, Leidenschaft, Trauer, Intrigen wieder. Aber auch die politischen Aspekte der Zeit kommen nicht zu kurz. Auch die Gesellschaft Wiens wird sehr gut und überzeugend dargestellt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Marie Lacrosse schafft es von der ersten Seite an den Leser zu fesseln und mit in die Geschichte hin einzuziehen. Dabei achtet die Autorin auch auf eine authentische Sprache ihrer Protagonisten, die der damaligen Zeit angemessen ist.
Der überaus positive Gesamteindruck des Romans wird von den zahlreichen Zusätzen noch verstärkt. So finden sich drei Karten zu Beginn des Buchs auch ein Personenverzeichnis, welches die rasche Orientierung im Roman gewährleisten. Abgerundet wird der Roman durch das Nachwort (hier Wahrheit und Fiktion genannt) und einem Glossar sowie einem Quellenverzeichnis.
Diesen Auftakt zu der neuen Trilogie von Marie Lacrosse lege ich ausnahmslos allen Lesern ans Herz, denn die Autorin stößt hier zweifelslos in neue Sphären ihres Könnens vor, welche die Vorfreude auf die beiden weiteren Bände ins unermessliche Steigern.
Ich bedanke mich sehr bei Marie Lacrosse für diesen wunderbaren Roman, der hoffentlich noch viele Leser finden wird. Unserem Wiedersehen fiebere ich derweil entgegen und hoffe sehr, dass es nicht mehr all zu lange dauern wird und wir es vielleicht noch dieses Jahr irgendwie schaffen, aber in der Zwischenzeit sind die Bücher eine sehr willkommene Unterhaltung.
Ich bedanke mich ebenfalls bei der Verlagsgruppe Random House und dem Goldmann Verlag sowie Katrin Cinque für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.
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